CD-Produktionen, Aufnahmen und Live-Mitschnitte mit Ensemble Prisma, Emsland Ensemble und anderen:
Tänze aus Böhmen und Ungarn
mit dem Ensemble Prisma – Werke von Dvorak, Brahms, Liszt, Farkas und Smetana, 2004
„Tanz kann man überall erleben! Und – ganz unabhängig vom Anlass – zum Tanz gehört natürlich die Musik. Dabei reicht das Spektrum von einfach und genial wie so manches Volkslied bis hochkompliziert und nach strengen Regeln komponiert wie eine Fuge von Bach. Natürlich schließen sich diese Gegensätze nie aus, sondern ergänzen sich in ausgewogener Mischung erst zum großen Kunstwerk.”
Die fromme Helene Werke von Dvorak, Smetana und Zimmermann mit Ensemble Prisma und Emsland Ensemble, 2005
„Wilhelm Busch ist bekannt für seine bitterbösen Bildergeschichten, deren berühmteste nach wie vor ,Max und Moritz‘ ist. Neben diesem Klassiker der Kinderliteratur sind besonders seine humoristischen Gedichts-Zyklen ,Fipps der Affe‘ und ,Die fromme Helene‘ populär. Letztere wird auf der neuen CD des Emsland Ensembles vorgetragen von der grandiosen Gisela May, die wohl wie keine andere den skurrilen Charme dieser Texte wiederzugeben vermag mit ihrem unvergleichlichen ironischen Unterton. Er dürfte allen bekannt sein, die May aus der Kultserie ‚Adelheid und ihre Mörder‘ kennen, wo sie die ,Muddi‘ von Evelyn Hamann spielt.
Was ihre Lesung der Busch-Gedichte besonders interessant macht, ist die musikalische Anreicherung der Texte durch – ausgerechnet – den Neutöner Bernd Alois Zimmermann (1918-1970). Er hat zu den 17 Busch-Gedichten 17 kurze Zwischenmusiken geschrieben, die meist nicht länger als 20 Sekunden sind und das Ganze angenehm auflockern. Es mag der satirische Ton der Texte und die darin enthaltene Gesellschaftskritik gewesen sein, die Zimmermann anregten, sich mit der ,Frommen Helene‘ zu beschäftigen. Leider findet sich im Booklet kein Hinweis, warum und wann und wo Zimmermann diese Musik geschrieben hat. Anzunehmen ist, dass es sich um eine relativ frühe Komposition aus den 1950er Jahren handelt. Denn die ,Helene‘ Musik ähnelt stilistisch sehr den fünf (ebenfalls kurzen) ‚Rheinischen Kirmestänzen‘ Zimmermanns aus dem Jahr 1952, die im Anschluss an den Busch-Zyklus zu hören sind. Wer Zimmermann nur als Komponist der Oper ,Die Soldaten‘ (1965) kennt und somit nur als radikalen Vertreter der Neuen Darmstädter Schule, der wird überrascht sein, wie anders dieser frühe Zimmermann klingt. Die Wiedergabe seiner Musik durch das im Jahr 2000 gegründete Emsland Ensemble hat genau den richtigen Biss und die nötige energische Spielfreude, die diese spröden Stücke überzeugend und unaufdringlich lebendig werden lässt. Sie erinnern entfernt an Schostakowitsch und seine berühmte Tanzmusik, wobei Zimmermann die melodische Eingängigkeit des russischen Kollegen (bewusst?) meidet. Dennoch ist es eine Freude, diese teils schrillen, derben, wilden Kirmesklänge zu hören.
Auf die Zimmermann-Zyklen folgen Dvoráks Mazurka e-Moll op. 49 und das Rondo g-Moll op. 94 sowie drei Tänze aus Friedrich Smetanas Oper ,Die verkaufter Braut‘, in jeweils neuen Arrangements von Andreas N. Tarkmann fürs Bläserensemble Prisma. Es stellt sich im direkten Hör-Vergleich heraus, dass der musikalische Abstand zwischen Smetanas tschechischen Furianten und Dvoráks böhmischen Tänzen zu Zimmermann rheinischem Kirmes gar nicht so groß ist. Das eröffnet unerwartete Perspektiven, die Zimmermann mehr als gut tun und neugierig machen auf mehr Musik dieses Komponisten.
Fazit: Wilhelm Busch Fans werden die CD sowieso haben wollen wegen Gisela Mays famoser Lesung der ,Frommen Helene‘. Die musikalische Anfüllung mit Zimmermann, Dvorák und Smetana ist dabei ein angenehmes, höchst unterhaltsames Extra.
Kritik aus: klassik.com
Das Tagebuch der Anne Frank – Mono-Oper von Grigori Fried mit Sandra Schwarzhaupt und dem Emsland Ensemble, 2003
„Es hat lange gedauert, bis die CD-Einspielung einer der meistgespielten Kammeropern der letzten Jahrzehnte auf CD erschienen ist. In seiner „Mono-Oper“, will sagen einer Oper für Solo-Sopran und Kammerensemble hat Frid den originale, in der Druckausgabe ca. 300 Seiten langen Text auf wesentliche Schwerpunkte verdichtet. Seine Musik bewegt sich frei im tonalen und atonalen Raum und nimmt – wie es Christiane Tewinkel in ihrer aktuellen CD-Besprechung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (17.07.04) sagt – „den Klängen ihre Abstraktion an keiner Stelle und wartet doch mit bedeutungsbefrachteten Farben, Harmonien, Gesangs- und Spieltechniken auf. Sie lässt die tiefen Streicher und Holzbläser in elegischen Bahnen wandeln, hat bissige Trommelwirbel, dissonant-scharfe Blechbläserpassagen und Glockenspielmelodien, die, fein vor sich hin klickernd, an ein helles Leben außerhalb des Gefangenseins erinnern mögen.“
Mit der nun bei Profil (Naxos) vorgelegten Weltersteinspielung des Werkes hat sich die erst 25jährige Sandra Schwarzhaupt ein schwieriges Werk ausgewählt und mit Bravour und Präzision gemeistert. Begleitet wird sie vom Emsland-Ensemble unter der Leitung von Hans Erik Deckert.“
Kritik aus: Musikverlag Sikorski
„Wiener Kammermusik“ – Wiender Kammerserenade mit Werken von Mozart, Haydn und Schubert – bearbeitet für das Emsland Ensemble, 2007
Franz Schubert: Ouvertüre D 590 in D-Dur im „italienischen Stil“
Kammermusikfassung arrangiert von Andreas N. Tarkmann
Adagio -Allegro giusto – Allegro vivace
Joseph Haydn: Sinfonia Nr. 45 fis-Moll (Abschiedssymphonie)
bearbeitet für das Emsland Ensemble von Ulf-Guido Schäfer.
Allegro assai
Adagio
Menuet: Allegro
Finale Presto – Adagio
Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade D-Dur KV 320 „Posthornserenade“
Kammermusikfassung arrangiert von Andreas N. Tarkmann.
Allegro maestoso – Allegro con spirito
Andantino
Menuetto – Trio I/ II
Finale Presto
„Aus Böhmens Hain und Flur“ – Live-Mitscnitt der Musikwochen Weserbergland mit Francoise Groben (Cello) und Ensemble Prisma, 2003
Aus Böhmens Hain und Flur
Franz Krommer: Oktett F-Dur op.57
Allegro vivace
Menuetto: Presto
Adagio
Alla Polacca
Antonin Dvorak: Rondo g-moll, op.94 für Violoncello und Bläseroktett bearbeitet von Andreas N. Tarkmann
Antonin Dvorak: Slavischer Tanz op. 72 Nr. 9
Bedrich Smetana: Drei Tänze aus „Die verkaufte Braut“ bearbeitet von Andreas N. Tarkmann
Harmoniemusik von Wolfgang A. Mozart
Sinfonie Nr. 1 in Es-Dur, KV16, bearbeitet von Andreas N. Tarkmann
Serenade Nr. 11 in Es-Dur, KV 375
Allegro F-Dur, KV Anh. 90 (580b) – zu einem Quintett, bearbeitet von Andreas N. Tarkmann
Rondo „Alla turca“ – 3. Satz aus der Klaviersonate KV 311, bearbeitet von Andreas N. Tarkmann